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AG60+: Mehr als nur Kaffee und Kuchen bei der Oktoberversammlung in Flensburg
Veröffentlicht am 25.10.2019, 10:42 Uhr
Henrik Vogt, stellvertretender Vorsitzender der SPD im Kreis Schleswig-Flensburg war Gast der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus, die auf ihrer Oktoberversammlung mit dem Thema „30 Jahre Wiedervereinigung – was trennt, was verbindet?“ am 16. Oktober im Servicehaus der Arbeiterwohlfahrt, Mathildenstraße Flensburg tagte.
Selbstverständlich berichtete Henrik Vogt über die laufende Abstimmung zur Vorsitzendenwahl aber auch die neue Internetpräsenz aller Arbeitsgemeinschaften und Ortsvereine im Kreis Schleswig-Flensburg, die Vorbereitung des Landesparteitages im März 2020 und last not least die gelungene Bürgermeisterwahl in Schleswig. Danach diskutierten die Teilnehmer über das immer noch Trennende zwischen Ost und West. Waren die Erwartungen auf beiden Seiten zu hoch? War es eine Wiedervereinigung auf Augenhöhe? „Nein“, befanden die 60plusler,“ es wurden schlimme Fehler seitens des Westens gemacht“. Eines dieser Fehler machten die Teilnehmer durch das rigorose Vorgehen der Treuhand und das unterschiedliche Rentenniveau aus. „ Es gab keine emotionale Gleichwertigkeit“, so Holger Groteguth, SPD-Kreistagsmitglied. Diese führten zu tiefer Enttäuschung im Osten und waren schließlich der Nährboden für zunächst Linke bis hin zu extremen Rechten wie die AFD. Wir sollten die Partnrschaften wieder aufleben lassen, um einander besser zu verstehen. Als Ergebnis beschloß die Versammlung eine Initiative „Nachbarschaft Deutsche Einheit“ zu starten. Ziel ist, bestehende Partnerschaften zwischen Städten in Ost und West auf Bürgerebene zu stärken und neue zu gründen. Diese Anregung wurde der Vorsitzenden Kirsten Jordt aufgetragen, um Kontakte nach Mecklenburg-Vorpommern zu knüpfen. Darüberhinaus sollen auch auf Landes- und Bundesebene entspechende Empfehlungen gestartet werden. Inzwischen hat der 60-plus-Landesvorstand Mecklenburg-Vorpommern auf einem Treffen in Hamburg zugestimmt und wird entsprechende Kontakte vorschlagen.
Der türkische Einmarsch in Syrien löste bei allen Teilnehmern tiefste Empörung aus. Einig waren sich alle darin, dass Waffenlieferungen in die Türkei unterlassen werden müssen. Sie fordern allerdings auch vertraglich vereinbarte Lieferungen von Waffenlieferungen incl. Kriegstaugliches Material und Gerät mit einzubeziehen. Die Begründung: Die Türkei als NATO-Mitglied verstößt gegen Völkerrecht und NATO-Statut. Im Hamburger Programm der SPD werden Angriffs- und Präventionskriege strikt abgelehnt. Daraus folgert, dass Menschenleben zu retten höherwertiger ist als ein Vertragsbruch. Ein entsprechender Initiativantrag wurde auch hierfür bei einem Treffen der Landesverbände Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein am 17. Oktober in Hamburg von Kirsten Jordt eingebracht und beschlossen. Er wird zur Bundekonferenz der AG 60+ am 28./29. Oktober in Köln zur Abstimmung gestellt. Kirsten Jordt ist auf der Bundeskonferenz eine der 9 Delegierten aus Schleswig-Holstein.
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