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Baustellen allerorten
Veröffentlicht am 29.07.2018, 14:59 Uhr

Martin Habersaat zu Besuch bei Thomas Schreitmüller in Barsbüttel:
Eine Baustelle, wegen der es knapp 500 Menschen zu einer Informationsveranstaltung in die Turnhalle der Erich Kästner Gemeinschaftsschule zieht, eine Neuregelung der Kita-Finanzierung in Schleswig-Holstein und der an vielen Ecken spürbare Fachkräftemangel – das waren die wesentlichen Themen des Sommergesprächs zwischen Martin Habersaat und Thomas Schreitmüller. Seit 2010 besucht der Landtagsabgeordnete Martin Habersaat in jedem Sommer die Verwaltungschefs seines Wahlkreises, die dritte Station war in diesem Jahr Thomas Schreitmüller in seinem Bürocontainer neben dem Barsbütteler Rathaus. Seit 2016 ist Schreitmüller auch Vorsitzender des Schleswig-Holsteiner Gemeindestages (SHGT).
Barsbüttel ist als Straßendorf entstanden. Diese Erkenntnis ist nicht neu, aber der Umstand, dass alle Barsbütteler Verkehrsverbindungen und auch die Umgehungsstraße letztlich auf die Hauptstraße, die in ihrem späteren Verlauf Willinghusener Landstraße und auf Hamburger Gebiet Barsbütteler Straße heißt, zurückführen, wird nach dem Sommerferien zum Problem: Hamburg muss die Barsbütteler Straße sanieren und will die Straße für die Dauer der Sanierungen zu einer Einbahnstraße Richtung Hamburg machen. Dann es geht nur noch über die Autobahn von Hamburg nach Barsbüttel oder für Ortskundige vorbei am Öjendorfer Park. Bürgermeister und Abgeordneter kennen die Situation und die bevorstehenden Probleme gut, konnten aber letztlich nicht verhindern, dass es vier unschöne Monate mit der Baustelle geben wird, die hoffentlich zu Weihnachten 2018 weitestgehend fertig gestellt sein wird.
Die Hauptbaustelle der aktuellen Landesregierung ist die Neuorganisation der Kita-Finanzierung in Schleswig-Holstein. Habersaat: „Leider wollen CDU, Grüne und FDP daran festhalten, dass Schleswig-Holstein das einzige norddeutsche Bundesland ohne Beitragsfreiheit für die Eltern bleibt.“ Aber auch ohne die Beitragsfreiheit habe man sich eine ganze Menge vorgenommen. Schon bei der Vergleichbarkeit der Kosten zwischen Barsbüttel und Glücksburg wird es schwierig. Während der SGHT sich ein Modell analog zu den Grundschulen vorstellen kann (das Land bezahlt das pädagogische Personal, die Gemeinden die Räumlichkeiten, Ausstattung, Hausmeister und Sekretariat), präferiert die Landesregierung die Orientierung an einer „Referenzkita“, an deren Beispiel die Kostenverteilung zwischen Gemeinden, Kreisen, Land und Eltern geeint werden soll. Die Diskussionen werden nach der Sommerpause in die heiße Phase gehen.
Mit dem Kita-Ausbau zusammen hängt das Problem des Fachkräftemangels. „Es ist schwer, wenn das Land Qualität verspricht, die vor Ort nicht eingehalten werden kann“, sagt Thomas Schreitmüller und meint beispielsweise die von der letzten, SPD-Grün- und SSW-geführten Landesregierung eingeführte „zweite Kraft am Nachmittag“. Es sollten mehr Fachkräfte die Kinder in den Kitas betreuen, diese seien vor Ort aber kaum noch zu finden. Habersaat: „Das ist einer der Gründe, warum wir uns die Ausbildungswege von Erzieherinnen und Erziehern genauer ansehen müssen“. Der Fachkräftemangel sei aber nun einmal keine Drohung in der Ferne mehr, sondern längst Realität, auch in nicht-pädagogischen Berufen. Wer dieser Tage auf der Straße die stehengebliebenen Mülltonnen betrachte, sehe das sofort.