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Schule, Sprache und Gesellschaft

Veröffentlicht am 24.04.2017, 12:57 Uhr     Druckversion

Britta Ernst und Martin Habersaat

Welttag des Buches mit Britta Ernst in Glinde:

„Was liest du?“ Diese Frage stellte der Landtagsabgeordnete und gelernte Deutschlehrer Martin Habersaat anlässlich des Welttag des Buches der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Britta Ernst. Beide stellten im Glinder Bürgerhaus Autoren und Bücher vor, lasen nachdenkliche oder witzige Auszüge vor und nutzen die literarischen Anregungen zu Betrachtungen über Politik und Gesellschaft.


Als ersten thematischen Block hatten sie sich, passend, Schule in der Literatur vorgenommen. Martin Habersaat stieg mit der „Deutschstunde“ von Sigfried Lenz ein. Der Roman spielt in Schleswig-Holstein und befasst sich mit Pflichtgefühl in Zeiten des Nationalsozialismus‘. Britta Ernst hatte den Hamburger Ehrenbürger persönlich kennengelernt, sind fand vor allem seine Sprache beeindruckend, die reich war, aber ohne viele Fremdworte auskam. Ernst stieg mit „Tschik“ von Wolfgang Herrndorf ein, der eine Deutschstunde schildert , in der Bertolt Brechts „Geschichten vom Herrn Keuner“ amüsant interpretiert werden.  

Die Bedeutung von Sprache zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. Britta Ernst las aus „Das verborgene Wort“ von Ulla Hahn und „Meine geniale Freundin“ von Elena Ferrante. In beiden Fällen geht es auch um Schule, Bildung und Sprache. Auch Didier Eribon befasst sich in „Rückkehr nach Reims“ mit seiner Herkunft, den unterschiedlichen Sprachwelten zuhause und in Paris. Gerade am Tag der Präsidentschaftswahl in Frankreich boten sich hier Betrachtungen zur aktuellen Lage beim Nachbarn an. Martin Habersaat hatte beim nächsten Themenblock, es ging um Feminismus, „Die Töchter Egalias“ mitgebracht. Gerd Brantenberg vertauscht hier männliche und weibliche Rollen und zieht diese Linie bis in die Sprache hinein durch. Beispielsweise will ein Junge „männliche Seefrau“ werden, anstatt Kinder zu bekommen. Für Lacher sorge die Schilderung des ersten PH-Kaufs des jungen Mannes.

Nach einem Block zum Thema Norddeutschland, in dem Britta Ernst unter anderem Lyrik von Wolf Biermann und Martin Habersaat die Geschichte der 1848er-Revolution bei Thomas Manns „Buddenbrooks“ vorlasen, fand der Abend einen Abschluss mit einigen Lesetipps für die nächsten Sommerferien.

 

Die komplette Literaturliste:

Schule in der Literatur

Britta Ernst

Martin Habersaat

Wolfgang Herrndorf: Tschick

Siegfried Lenz: Deutschstunde

Ulla Hahn: Das verborgene Wort

Harper Lee: Wer die Nachtigall stört

Elena Ferrante: Meine geniale Freundin

Frau Freitag: Chill mal, Frau Freitag

Didier Eribon: Rückkehr nach Reims

 

 

Feminismus in der Literatur

Margarete Stokowski: Untenrum Frei

Gerd Brantenberg: Die Töchter Egalias

Rebecca Solnit: Wenn Männer mir die Welt erklären

Marc-Uwe Kling: Das Känguru-Manifest

 

Norddeutschland in der Literatur

Joachim Meyerhoff:  Wann wird es endlich wieder so, wie es war

Thomas Mann: Buddenbrooks

Wolf Biermann: Heimat. Neue Gedichte

Mona Harry: Liebeserklärung an den Norden

 

Tipps für die Sommerfeien

Ursula Krechel: Landgericht

Martin Walker: Germany 2064

Julia Franck: Die Mittagsfrau

Thomas Brussig: Beste Absichten

Yasmina Reza: Glücklich die Glücklichen

Marc-Uwe Kling: Das Känguru-Manifest

 

   

 




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