Veröffentlicht am 23.09.2020, 15:06 Uhr
Sozialdemokraten zählten Fahrzeuge in der Rathausstraße – und beobachten die neue Ampelanlage
Zurzeit läuft noch die Test-Phase für die intelligente Ampelanlage in der Rathausstraße. Durch Sensoren soll die Ampelschaltung einsetzen, sobald ein überbreites Fahrzeug die Rathausstraße passieren will. In dem Moment springt die Ampel auf der Gegenseite auf Rot, so das dem Laster, landwirtschaftlichen Gefährt oder auch Bus kein Fahrzeug entgegenkommen sollte.
Aber was bedeutet das für den Verkehr in der Innenstadt? Sind lange Staus vorprogrammiert? Wie sollte Wilster auch zum Schutz des historischen Stadtkerns reagieren? Welche Forderungen stellen?
Um Anhaltspunkte für die verkehrstechnische Beurteilung zu bekommen, hat der SPD-Ortsverein eine Verkehrsbeobachtung initiiert. „Es ist unglaublich, was hier für ein Verkehr ist“, sagte Holger Stamm, stellvertretender SPD-Vorsitzender. Die Sozialdemokraten zählten in den Morgen- und späten Nachmittagsstunden am Montag jeweils über mehrere Stunden, wie viele Laster und Personenkraftwagen die Rathausstraße und deren umliegenden Straßen frequentierten.
Unter anderem ging es auch darum, wie viele Fahrzeuge den Klosterhof in beide Richtungen befahren – dort befindet sich die Kindertagesstätte Schwalbennest. In deren Bereich hatte es lange Zeit eine Tempo-30-Beschilderung gegeben, die aber wieder beseitigt worden war. Rathausstraße und Klosterhof sind übrigens Landesstraßen, die Stadt habe darum keine Möglichkeit, selbstständig etwas zu verändern. „Aber wir können ja darauf hinweisen“, so Stamm.
Schon frühmorgens um 6 Uhr begaben sich Vorsitzender Peter Dunkel, Otto Andresen, Hauke Rehder, Manfred Bauch und Holger Stamm Rathausstraße im Bereich Mühlenstraße/Allee. Sie teilten sich auf, Manfred Bauch zählte auch die Fahrzeuge, die die Allee/Bischofer Deich/Johann-Meyer-Straße als Abkürzung nutzten. Bis 8 Uhr hatte er allein dort 215 Fahrzeuge in beide Richtungen gezählt (darunter 32 Transporter, vier Laster und zwei Sprinter). In der Rathausstraße seien es in der Zeit 125 (davon 12 Lkw) Richtung Stadtmitte und 180 Fahrzeuge (13 Laster) stadtauswärts gewesen. Für Stamm ist klar, dass verhindert werden müsse, dass so viele Fahrzeuge die Abkürzung über die Allee zum Steindamm nehmen. Dort sollte überlegt werden, ob nicht etwa ein Schild „Frei für Anlieger“ das Verkehrsaufkommen regeln sollte.
Nachmittags wurde noch einmal von 15 bis 18 Uhr am Neuen Rathaus die Beobachtung fortgesetzt. Gemeinsam mit Natascha Böhnisch und Frank Framke beobachtete Holger Stamm dort den Verkehr. Allein in einer Stunde fuhren schon rund 470 Autos und Großfahrzeuge an dem Trio vorbei. Beobachtet hatten SPD-Akteure sowohl morgens als auch nachmittags, dass zurzeit der Rot-Grün-Mechanismus der Ampelanlage nur selten nachvollziehbar funktioniert.
Die Ergebnisse werden im SPD-Ortsverein gesichtet und in die politische Arbeit der Sozialdemokraten einfließen.
Text und Bild: Ilke Rosenburg, Wilster (sh:z)
Homepage: SPD-Wilster