Offener Brief an die Leitung des WKK Heide & Brunsbüttel geschrieben von SPD-Brunsbuettel am 11.08.2019, 15:33 Uhr
SPD Brunsbüttel setzt sich für die Frauen ein
Stellungnahme/Presserklärung des Fraktionsvorstands der SPD-Rathausfraktion Brunsbüttel
Offener Brief an die Leitung des Westküstenklinikums Heide & Brunsbüttel
Wir, der Vorstand der SPD-Rathausfraktion, sind schockiert über die angekündigte Einstellung der ambulanten gynäkologischen Versorgung im Westküstenklinikum Brunsbüttel und nicht bereit, diese hinzunehmen.
SPD Brunsbüttel setzt sich für die Frauen ein
Stellungnahme/Presserklärung des Fraktionsvorstands der SPD-Rathausfraktion Brunsbüttel
Offener Brief an die Leitung des Westküstenklinikums Heide & Brunsbüttel
30.07.2019
Wir, der Vorstand der SPD-Rathausfraktion, sind schockiert über die angekündigte Einstellung der ambulanten gynäkologischen Versorgung im Westküstenklinikum Brunsbüttel und nicht bereit, diese hinzunehmen.
Indem das Medizinische Versorgungszentrum drei der vier aktuell vorhandenen Gynäkologen in Brunsbüttel stellt, hat es in den letzten zehn Jahren eine Position als marktbeherrschender Anbieter frauenärztlicher Versorgung erworben – auf einem Markt, der wegen der beschränkten kassenärztlichen Zulassung nicht nachfragegemäß reagieren kann. Den Verantwortlichen musste immer klar sein, dass damit eine große Verantwortung für die Region einhergeht! Mit dem schlagartigen Einstellen dieses Angebots verlieren mehrere tausend Patientinnen gleichzeitig ihre medizinische Versorgung in einem Bereich, in dem es wie in kaum einer anderen medizinischen Fachrichtung darauf ankommt, ein Vertrauensverhältnis zur Ärztin/zum Arzt aufzubauen und in dem Verlässlichkeit und Kontinuität eine wesentliche Rolle spielen. Es wäre naiv anzunehmen, dass die einzige verbleibende Praxis am Ort diese Versorgung allein leisten könnte. Es ist auch nicht davon auszugehen, dass alle diejenigen Patientinnen, denen eine Weiterbetreuung in Heide angeboten wird (lt. Pressebericht „mehr als die Hälfte“ von rund 3.600 Patientinnen), hinreichend mobil sind, um diesem Angebot nachkommen zu können. Und falls KV-Sitze zum Verkauf kommen, muss man fürchten, dass Brunsbüttel leer ausgeht.
Bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Belange sind wir der Meinung, dass in diesem sensiblen sozialen Bereich ein derart brutales, allein am ökonomischen Erfolg ausgerichtetes Verhalten nicht hingenommen werden kann. Enttäuscht sind wir vor allem auch darüber, dass es die Klinikleitung offenkundig nicht für nötig befunden hat, die Stadtpolitik vorab von ihren Plänen in Kenntnis zu setzen. Wir jedenfalls haben die Nachricht zeitgleich mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt aus der Zeitung erfahren und empfinden diesen Umgang mit der gewählten Vertretung der Bürgerschaft als deutlichen Affront. Unverständlich auch: Während darum gebuhlt wird, dass wir uns für ein hausärztliches Versorgungszentrum mit Sitz im Krankenhaus einsetzen, stößt man uns gleichzeitig mit dem Entzug eines wichtigen medizinischen Versorgungszweigs derart vor den Kopf. Vertrauensbildung sieht anders aus!
Damit es uns nicht passiert, dass wir irgendwann aus der Zeitung von der Schließung des gesamten Krankenhauses erfahren, fordern wir die Klinikleitung jetzt auf, unverzüglich zu erklären, wie sie ihrer Verantwortung gegenüber den betroffenen Patientinnen – und nicht nur der Hälfte, sondern allen Patientinnen – nachkommen wird. Wir fordern, dass keine Schließung/Verlegung erfolgt, bevor nicht die gynäkologische Versorgung aller Patientinnen in Brunsbüttel sichergestellt ist, und wir erwarten, zukünftig in Planungen von derartiger Tragweite direkt und unverzüglich einbezogen zu werden.
Wir haben heute zunächst einen Antrag auf dringliche Behandlung der Situation an den Vorsitzenden des Hauptausschusses gestellt und erwarten, dass die Klinikleitung uns in diesem Gremium persönlich Rede und Antwort steht. Wir werden nicht locker lassen, bis eine für alle Patientinnen befriedigende Lösung gefunden ist – damit Frauen auch weiterhin vor Ort in Brunsbüttel einen Arzt oder eine Ärztin ihres Vertrauens finden, fachärztliche Hilfe in Notfällen vor Ort erhalten und beruhigt schwanger sein können. Schon einmal sind Hunderte Frauen gegen eine geplante Schließung auf die Straße gegangen. Hält die Klinikleitung an ihrer Absicht fest, wird das wieder passieren – mit unserer Unterstützung.
Dr. Elke Schmidt-Wessel
Karin Süfke
Bernd Wutkowski
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