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SPD-Nordkonferenz Bildung: Lernen und Bildung im Wandel

Veröffentlicht am 12.01.2016, 22:05 Uhr     Druckversion

Abitur bundesweit vergleichbar machen – Integration über Bildung gestalten

Am letzten Wochenende fand in Schwerin die 6. SPD-Nordkonferenz der Arbeitsgemeinschaft für Bildung statt. Ziel ist es seit einigen Jahren, sich länderübergreifend über die aktuellen Kernthemen in der Bildungspolitik zu verständigen. Die Teilnehmer/innen kommen aus den Bundesländern, Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Als Kernthemen diskutierten die zahlreichen Bildungspolitikerinnen und –politiker  über „Vergleichbarkeit des Abiturs in Deutschland“ und „Integration durch Bildung“.Für die Kreis-AfB im Herzogtum Lauenburg nahmen David Welsch, Kirsten Patzke und Gitta Neemann-Güntner an der Veranstaltung teil.

Leider musste Mathias Brodkorb, Bildungsminister in Mecklenburg-Vorpommern, krankheitsbedingt absagen, doch trotzdem gab es eine rege Diskussion zum Thema „Zentralabitur in Deutschland“. Zentrale Forderung der Nordkonferenz ist, das Abitur bundesweit vergleichbar zu machen, damit in diesem Bereich Gerechtigkeit für die AbsolventInnen besteht. Zunächst muss auf Fachebene eine länderübergreifende Diskussion über Prüfungsleistungen, Maßstäbe und Bewertungen geführt und damit eine Grundlage für die politischen Beratungen geschaffen werden. Anschließend werden die Länder aufgefordert, sich auf bundesweit einheitliche Standards zu einigen. Es ist nicht länger hinnehmbar, dass unterschiedliche Prüfungsleistungen zu einem gleichen Abschluss führen sollen. Die Länder müssen sich bewegen und erkennen, dass regionale Sonderwege und Traditionen nicht die Grundlage für einen einheitlich anerkannten Schulabschluss sein können. Die Kultusministerkonferenz (KMK) hatte vor Kurzem einen einstimmigen  Beschluss gefasst, der eine bundesweite Überarbeitung des Zentralabiturs vorsieht.  „In diese Leistungsbemessung miteinfließen muss auf jeden Fall auch das berufliche Abitur, wenn wir eine Vergleichbarkeit anstreben“ forderte Kirsten Patzke.

Dabei wurde allerdings auch deutlich, dass Bildung nicht nur daran gemessen werden kann, möglichst viele hohe Schulabschlüsse zu produzieren, sondern vielmehr muss eine gute Bildungspolitik allen Kindern einen individuellen Lernprozess anbieten, in dem jedes Kind nach eigenen Potentialen gefördert wird. Bildungserfolge müssen im Längsschnitt gemessen werden, hier allerdings ist der nationale Datenschutz ein großes Hindernis und hemmt einige gute, bildungspolitische Ansätze. Aus der Hansestadt Bremen war zu erfahren, dass dort inzwischen ein Konzept verabschiedet wurde, Bildungsansätze bereits in der Kita zu verankern, ohne dass sich Schule oder Kita gegenseitig behindern. Grundsätzlich wurde einvernehmlich festgestellt, dass das Aussortieren nach der vierten Grundschulklasse kontraproduktiv sei und Chancengleichheit entgegen steht. Eine primäres Bildungsangebot von 0-10 Jahren als gute Basis für individuelle Bildungsbiografien erschien den Teilnehmern deutlich sinnvoller.

“Kinder aus bildungsfernen Schichten müssen besser in das Bildungssystem integriert und gefördert werden. Dafür brauchen wir mehr Flexibilität und ein verbessertes Zusammenspiel von Jugendhilfe und Schule. Es ist richtig, hier schon im Kita-Bereich anzusetzen, wie es in Bremen geschieht. In der Kita wird das Fundament für den künftigen Bildungsweg gelegt “  entgegnet David Welsch.

Die Bildungslandschaft wird sich auch durch unsere Asylbewerber deutlich verändern, doch im Lernen „Voneinander – Miteinander“ liegen große Chancen für die Zukunft. Die AfB regt dazu an, bundesweit Konferenzen zum Thema Integration von Flüchtlingen durchzuführen, um Best-Practice-Projekte zu sammeln und tragfähige Konzepte zu entwickeln. „Die Integration von Migranten und Flüchtlingen ist eine große Herausforderung, aber gleichzeitig eine ebenso große Chance und Bereicherung für unsere gesamte Gesellschaft. Sprachunterricht ist dabei genauso wichtig wie kulturelle Bildung, in der die Werte unserer Gesellschaft vermittelt werden. Aktuell müssen wir die Schulpflicht für Flüchtlinge von Beginn an konsequent umsetzen, um niemanden sich selbst zu überlassen. Wir brauchen in allen Bundesländern einen „Entwicklungsplan Migration“, der Themen abbildet wie Sprachförderung, Sprachbildung, Interkulturalität bzw. eine interkulturelle Qualifizierung des pädagogischen Personals. Nur so kann eine inklusive und inerkulturelle Schule gelingen, die zum Ziel hat, den Bildungserfolg aller SchülerInnen zu verbesser,“ erklärt Gitta Neemann-Güntner .

Wir werden diesen Prozess aktiv begleiten,“ kündigten die drei Sozialdemokraten an. Die nächste AfB Nordkonferenz findet im Juni 2016 in Bremen statt.

11. Januar 2016

David Welsch, Kirsten Patzke, Gitta Neemann-Güntner

Homepage: SPD-Büchen


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